Viele HMSN-Betroffene haben regelmäßig mit Schmerzen zu kämpfen. Schmerzen bei HMSN sind noch nicht erforscht, in einer US-Studie aus den späten 90er Jahren wurde aber festgestellt, dass gut 40% der Betroffenen unter Schmerzen leiden.
Bei den Schmerzen unterscheidet man zwischen muskulären und neuralgischen (= nervenbedingten) Schmerzen.
Muskuläre Schmerzen kommen meist von zu schwacher Muskulatur. Wenn die Muskulatur dann überfordert ist – was bei schwacher Muskulatur recht schnell passieren kann – können Schmerzen auftreten. Auch kommt es bei schwacher Muskulatur häufig zu Verspannungen, manchmal auch in Verbindung mit Blockaden z.B. an der Wirbelsäule.
Gegen muskuläre Schmerzen helfen Schmerzmittel nur bedingt, sie lindern allenfalls, helfen aber nicht, z.B. Verspannungen zu lösen. Kurzfristig können Massagen helfen, Wärme, Entspannungsübungen und in sehr schweren Fällen auch entspannende Medikamente. Letzteres sollte aber nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.
Noch ein Hinweis: manchmal können auch Entzündungen die Ursache für muskuläre Schmerzen sein. Dies sollte man unbedingt abklären lassen, wenn man unsicher ist oder die Schmerzen erstmalig auftreten. Bei Entzündungen muss ggf. medikamentös behandelt werden, außerdem dürfen Entzündungen nicht mit Wärme behandelt werden.
Nervenschmerzen oder Neuralgien sind von muskulären Schmerzen abzugrenzen. Sie entstehen durch die bzw. an den geschädigten Nerven und können auch von Parästhesien (Missempfindungen wie Ziehen, Kribbeln, Stechen) begleitet sein. Diese Schmerzen entstehen spontan, d.h. ohne, dass ein äußerer Reit vorliegt. Sie sind außerdem chronisch.
Gegen Nervenschmerzen bei HMSN gibt es kein eigenes Medikament, empfohlen werden hier sog. Natriumkanalblocker, wie Lyrica® oder Neurontin®.
Diese Mittel wirken aber nicht bei jedem Betroffenen gleichermaßen gut, auch können sie starke Nebenwirkungen verursachen. Ggf. kann man nur ausprobieren, ob ein solches Mittel hilft.
Alternativ kann man auch schmerzmodulierende Antidepressiva ausprobieren.