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Wie schon an anderer Stelle erwähnt, haben neuere Studien ergeben, dass regelmäßige Bewegung dafür sorgen kann, dass die HMSN langsamer fortschreitet.
Grundsätzlich schreitet die HMSN i.d.R. schon sehr langsam fort, regelmäßige Bewegung kann dies noch ein wenig mehr verzögern.

Beim Sport gibt es hinsichtlich der HMSN keinerlei Verbote, erlaubt ist, was Spaß macht. Einzig eine dauerhafte Überlastung sollte man verhindern. Wann der einzelne überlastet ist, hängt natürlich vom individuellen Trainingszustand ab. Symptome können sein, dass der Puls zu hoch ist, man hechelnd atmet, wie auf Eiern läuft und Muskelkater bekommt. In solchen Fällen sollte man das Training etwas gemäßigter angehen. Als Faustregel gilt, dass der Puls möglichst niedrig sein sollte, eine einfache Berechnung besagt, dass der Maximalpuls für Untrainierte bei 180 minus Lebensalter liegen sollte. Dies ist der sog. aerobe Bereich.
Um den Puls im Blick zu behalten, sollte man ihn während des Trainings regelmäßig kontrollieren. Dazu eignet sich eine Pulsuhr o.ä.

Trainiert man mit Geräten, z.B. Ergometer oder Crosstrainer, kann es durchaus sein, dass man feststellt, dass der Puls zu schnell viel zu hoch ist. Dies liegt dann u.U. an der eingestellten Wattzahl oder dem eingestellten Widerstand (variiert je nach Gerät). In diesem Fall muss man die Wattzahl oder den Widerstand solange reduzieren, bis man vom Puls her angenehme Bereiche erhält. Beim Vergleich mit einem gesunden Menschen kann man dann durchaus feststellen, dass die eingestellten Wattzahlen/Widerstände erheblich variieren. Während nicht-Betroffene Personen durchaus bei Wattzahlen von 100 oder mehr problemlos mit dem Training starten können, können bereits 50 Watt für einen HMSN-Betroffenen zu viel sein. Dies sollte einen aber nicht frustrieren. Mit regelmäßigem Training kann man durchaus mehr erreichen.

Ob man im Fitnessstudio oder alleine zu Hause trainiert, ist Geschmackssache. Beides hat Vor- und Nachteile. Im Fitnessstudie führen falscher Ehrgeiz oder die schiefen Blicke anderer vielleicht dazu, dass man sich übernimmt. Auf der anderen Seite kann aber auch das Training unter Gleichgesinnten dazu führen, dass man es regelmäßig macht.
Zu Hause trainiert es sich natürlich „gemütlicher“, man muss nicht mit schiefen Blicken oder dummen Bemerkungen rechnen. Allerdings muss man schon sehr konsequent sein, um das Training regelmäßig fortzuführen. Und die Unterbringung von Geräten benötigt natürlich Platz, von den Kosten für die Geräte mal abgesehen.

Die obigen Ausführungen bezogen sich auf das Training mit Geräten bzw. von Betroffenen, die noch in der Lage sind, „richtig“ Sport zu machen. Dies gilt jedoch nicht für alle HMSN-Betroffenen, viele sind körperlich nur schwer in der Lage Sport zu treiben. Manche Sportarten entfallen sogar ganz, weil z.B. das schnellere laufen gar nicht mehr möglich ist.
Da aber „Bewegung“ das Zauberwort ist, können auch stärker eingeschränkte Betroffene etwas für ihre HMSN tun. Sofern es noch möglich ist, kann man natürlich Rad fahren oder schwimmen gehen, aber auch regelmäßiges Spazierengehen erhöht die körperliche Fitness. Natürlich kann man sich auch auf den bereits erwähnten Geräten etwas Bewegung verschaffen.

Bei Kindern kommt es auch nicht so sehr darauf an, dass diese eine Sportart betreiben, das regelmäßige Austoben draußen zählt auch zur Bewegung, selbst die sportliche Betätigung vor einer Spielekonsole gehört dazu.

Steht man vor der Wahl einer Sportart, so ist – wie oben geschrieben – alles erlaubt. Sofern man hier aber etwas Vernunft walten lassen möchte, sollte man sich Sportarten aussuchen, bei denen die Gelenke nicht zu stark belastet werden und bei denen die Verletzungsgefahr nicht ganz so groß ist. Fragt man Ärzte oder Physiotherapeuten, werden meist Schwimmen und Radfahren genannt. Wem das zu langweilig ist, der kann natürlich auch anderes ausprobieren. Man sollte aber neben der Überlastung versuchen, Verletzungen zu vermeiden. Denn Verletzungen führen u.U. zu Ruhigstellung, was wiederum zu Muskelabbau führen kann.